„Versäume ja Langenargen nicht!“
Die Senioren der Kolpingsfamile Tettnang unternahmen im Juli einen Ausflug nach Langenargen, wo sie von Kolpingsmitglied Reinhard Schick kompetent und launig durch den Ort geführt wurden.
Die Führung begann vor dem Spital und der Pfarrkirche St. Martin. Beide Gebäude stehen für die repräsentative, herrschaftliche Gestaltung der Ortsmitte durch die Grafen von Montfort nach dem Dreißigjährigen Krieg. Das ehemalige Pfarrhaus (heute Kunstmuseum) und der Münzhof (heute kulturelles Zentrum) runden dieses Ensemble eindrucksvoll ab. Hinter dem Münzhof befand sich einstens ein bedeutendes Kapuzinerkloster, das 1810 aufgehoben und dann abgerissen wurde.
Höhepunkt war natürlich der Besuch der Pfarrkirche St. Martin, die nach einjähriger Renovation wieder zugänglich ist. Sie wurde vor 300 Jahren von den Grafen von Montfort im barocken Stil erbaut. Die Deckenfresken wurden von dem Langenargener Maler Anton Maulbertsch gestaltet.
Über Schloss Montfort wusste Reinhard Schick vieles zu berichten. Als Sommersitz der Grafen errichtet, hatte es eine wechselvolle Geschichte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stand hier nur noch eine Schlossruine, bis in den 1860er Jahren das heutige Schloss im maurischen Stil errichtet wurde. Die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff weilte öfter in Langenargen, weil sie die Schlossruine als „so romantisch“ bewunderte. Ihrem Freund Levin Schücking schrieb sie: „Versäume ja Langenargen nicht!“
Der Ausflug der Tettnanger Kolping-Senioren fand seinen Abschluss bei einem guten Abendessen im Garten des Hotels Engel, wo der Blick über den glitzernden See zu den Schweizer Bergen streifte. Die Gruppe bedankte sich bei Reinhard Schick für den gelungenen Ausflug.
Text und Bild: Ludwig O. Gehring