Auf der Argenstraße in Kreßbronn hochkommend grüßt ein harmonisches Ensemble. Hinter der Friedenseiche von 1871 ragt die Eligiuskapelle von 1748 auf, mit ihrem hoch im Geäst versteckten Zwiebeltürmchen. Dahinter Giebel und Weltkugel der kath. Kirche. Ein Gang um diese Kapelle zeigt die lebhaften Rundungen und das Gesims mit einer um 1780 aufgemalten Sonnenuhr. Der Portalbogen trägt das Wappen der Montforter in einem Lorbeerkranz und der Jahreszahl 1748.

Seit der Besiedelung und in der Zeit der Christianisierung in den Jahren 7. und 8. Jahrhundert erleben die Menschen eine wechselvolle Geschichte. Zunächst zum Bistum Konstanz gehörend ist später das Generalvikariat Ellwangen zuständig, bevor der Bezirk dann dem Landesbistum Rottenburg (-Stuttgart) 1828 zugeteilt wurde.

Gattnau wird im 15. Jh. eine eigenständige Pfarrei. Hefigkofen und Nonnenbach sind Teil der Grafschaft Montfort Tettnang. 1934 wird Hemigkofen und Nonnenbach zur Gemeinde Kreßbronn zusammengefügt.

Die vielbefahrene Landstraße zwischen Ulm, Ravensburg, Lindau erhielt einen Kranz von Kapellen zum Schutz der Händler. St. Eligius, der Schutzpatron der Schmiede und Fahrleute erhielt somit einen würdigen Platz in der barocken Kirche in Hemigkofen. Später wurde Eligius auch der Schutzpatron der Goldschmiede. Er hat seinen Platz auf der linken Seite des prächtigen Barockaltars in der Kapelle. Ihm gegenüber der Hl. Leonhard (der Starke), Schutzpatron der Gefangenen, Beschützer des Vieh im Stall. Er löste den Gefangenen bei Anruf seines Namens die Ketten. Die Bauern haben somit auch um Schutz für ihr Vieh gebeten.
In der Mitte steht die Mutter Gottes. Sie zeigt mit der linken Hand auf Ihren Sohn. Die offene Hand ist aber auch ein Zeichen für uns Menschen, ihre Hand ist für alle offen die um Schutz und Beistand bitten.

1937 wurde die große Kirche „ Maria, hilf der Christen „ erbaut. Die Kapelle geriet etwas in den Hintergrund. 1954-1958 übernahm die Kapelle der Krieger- und Soldatenverein Kreßbronn. Das war wohl ein Glücksfall. Hier konnte für die Gefallen und Vermissten der Kriege eine würdige Gedenkstätte geschaffen werden. Mächtig steht auf Mosaikrund ein schlichter Steinwürfel mit Szenen aus der Passion, geschaffen von dem Kreßbronner Bildhauer Müller-Oerlinghausen.

Stelen nehmen die Namen der Opfer auf und neben einer Vitrine steht ein Soldat und eine Frau mit verlegen gehaltenem Siegeskranz „ Mit Gott für’s Vaterland“.

Die Kolpinggruppe sprach noch gemeinsam ein Friedensgebet und stimmte ein Marienlied an. Der 08.09. ist der Tag „ Maria Geburt „. Beeindruckt von der Geschichte des Ortes und der schönen Kapelle konnten die Kolpinggeschwister zur Mittagszeit in dem gastlichen Haus „ Kapelle „ einkehren und so einen interessanten Vormittag genüsslich ausklingen lassen.

Foto: Eberhard Rapel