Wer auf der Hauptstraße von Liebenau unterwegs ist ahnt nicht, welches Kleinod sich auf dem Gelände der Stiftung Liebenau befindet.

Senioren der Kolpingsfamilie Tettnang hatten dieser Tage die Gelegenheit, mit Frau Biberger (Verantwortung öffentl. Arbeit) eine kompetente Führung durch Schloss und Anlage zu erleben. Spannend war es und beeindruckend. Reicht doch die ursprüngliche Burg des heutigen Schlosses bis in das 12.JH zurück. Wie eine Insel lag der Wohnturm in dem See- und Sumpfgebiet und wurde durch den Kressbach entwässert. Die Summerauer (siehe Argental) hatten sich hier eingerichtet unter Albert III. von Liebenau.

1305 übernahmen die Montforter den Sitz und setzten einen Vogt ein. Er war für Zoll und den Zehnt zuständig. Die Grafen verkauften 1581 Burg und Dorf an einen Advokaten Dr. M. Laymann. Viele An- und Umbauten erfuhr das Anwesen und wurde als Schloss eines freien Edelmannes benannt. Nach dem 30jährigen Krieg und nach dem Tod Balthasar II von Laymann fiel das ganze Gelände an die Abtei Weingarten. Nach vielen weiteren Besitzwechsel konnte der Bettelpater, Kaplan Aich, die Anlage erwerben. Die Pflegeanstalt war geboren. Der St. Johann-Verein mit Sitz in Tettnang bestand bereits zuvor.

Die Entwicklung nahm seinen Lauf und die Stiftung Liebenau gelangte langsam aber sicher zu seiner heutigen Größe und ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz und Bulgarien mit hoher Verantwortung tätig.

Frau Biberger verstand es, die interessierte Gruppe umfangreich zu informieren und bei einem kleinen Rundgang im Freien, Geschichte, Entwicklung und heutige Aufgaben zu erklären. In der Schlosskapelle durfte die Gemeinschaft (im Maimonat) beten und singen und Maria um Frieden in Welt und Gesellschaft bitten.

Der Abschluss fand in der Kantine bei einem leckeren Mittagstisch statt. Dankbar und mit vielen positiven Eindrücken machte sich die Gruppe wieder auf den Heimweg.

Text und Foto: Eberhard Rapel