Joseph (Josef), der „Nährvater“ Jesu, lebte als Zimmermann in Nazareth in Galiläa und war auserwählt, Ziehvater des Gottessohnes zu werden. Joseph war mit der 14- jährigen Maria verlobt. Als sie auf eine ihm unverständliche Weise ein Kind empfangen hatte, wollte er sich in aller Stille von ihr trennen. Doch ein Engel erklärte ihm im Traum das Wunder der Empfängnis. Bald nach der Geburt des Kindes Jesus im Stall zu Bethlehem, wohin sich Joseph mit seiner hochschwangeren Frau wegen der von Kaiser Augustus angeordneten Volkszählung begeben hatte, wurde er im Traum von einem Engel aufgefordert, mit seiner Familie vor König Herodes nach Ägypten zu fliehen.

Nach dessen Tod kehrte die Heilige Familie wieder nach Nazareth zurück.

Als Jesus 12 Jahre alt war, pilgerten die Eltern mit dem Knaben nach Jerusalem, wo er im Tempel zurückblieb und mit den über sein Wissen erstaunten Schriftgelehrten diskutierte. – Hier scheint in der Bibel zum letzten Mal der Name Josephs auf. Das öffentliche Auftreten und die Kreuzigung Jesu hat sein Ziehvater wahrscheinlich nicht mehr miterlebt. Dass Joseph zur Zeit seiner Heirat mit Maria bereits ein alter Mann gewesen sein soll, wird nirgendwo in der Bibel bestätigt und entstammt späteren Legenden.

Josef ist Patron der gesamten Kirche (seit 1870), von Mexiko, den Philippinen, Kanada, Peru, Böhmen, des Bistums Osnabrück, des Erzbistums Köln, der Ehepaare und der Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher, der Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Handwerker, Arbeiter, Ingenieure, Schutzheiliger in Wohnungsnot, in Versuchungen und verzweifelten Lagen sowie für einen friedlichen Tod.

Seit Gründung des Gesellenvereines durch Adolph Kolping wurde das Werk unter den Schutz des Hl. Josef gestellt.
1675 wurde Josef zum Schutzpatron des habsburgischen Erblands bestimmt und ist seither auch Landespatron der Steiermark, von Kärnten und Tirol.

Lostage: „Ist ‘s am Josefitag klar, so wird es eine gesegnet’ Jahr.“ – „Ist St. Joseph hell und klar, kündet er an ein gutes Jahr.“ *
Name gleich bedeutend: *Josef – Giuseppe, José, Josip, Jussuf, Pepe, Josefa, Josefine, Giuseppa, Pepita* aus Namenstage Katholisch

Liebe Kolpingsgeschwister, auch unsere geschwisterliche Vereinigung in Tettnang steht seit Gründung unter dem Schutz des Hl. Josef.

Unsere Altvorderen haben den Josefstag hoch in Ehren gehalten. Im Oktober 2021 hatten wir das Jubiläum zum Thema. An dieser Stelle wollen wir gemeinsam den Hl. Josef ehren und in unser Gebet aufnehmen.
Gebet von Papst Paul VI.

  • Josef, Patron der Arbeiter, Schutzpatron der Kirche.
  • Du warst dem Mensch gewordenen Wort Gottes immer nahe.
  • Du kennst auch die tägliche Arbeit, um sich sein Brot zu verdienen.
  • Du hast die Angst um den morgigen Tag durchlebt.
  • Du weißt um Armut und Erfolglosigkeit.
  • Schau auf die große Menschenfamilie, die dir anvertraut ist.
  • Schütze die Arbeiter in ihrem täglichen, harten Existenzkampf.
  • Schütze alle Geschwister der Kolpingsfamilien weltweit.
  • Schütze alle Menschen die vor Gewalt und Terror flüchten müssen.
  • Stehe den Armen bei und wecke in ihren Geschwistern die Bereitschaft, ihnen zu helfen!

Der heilige Josef hat mit Gottvertrauen und Mut, Geduld und Tatkraft gezeigt, wie auch wir zum Heil unserer Mitmenschen beitragen und damit selbst Teil des göttlichen Schöpfungs- und Heilsgeschehens werden können.

Der heilige Josef erkannte, wo er gebraucht wurde. Er lamentierte nicht, sondern handelte in großem Gottvertrauen und zeigte Tatkraft – beides Eigenschaften, die ihn mit Adolph Kolping verbinden. Beide rufen uns heute dazu auf, unsere Gegenwart mit ihren Nöten und Fragen in den Blick zu nehmen, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen und so die Zukunft zu gestalten.
Gerne nehmen wir das Gottvertrauen mit Frohgemut an.

Mit diesem Vertrauen sehen wir dem Frühjahr entgegen und freuen uns an dem Aufblühen der Natur. Mit dieser Zuversicht verbinden wir die Hoffnung, unseren Monatshock bald wieder aufnehmen zu können.

Bis dahin seid, mit euren Angehörigen und Freunden herzlich gegrüßt
Treu Kolping

Das Leitungsteam mit dem Seniorinnen-Seniorenteam

Eberhard Rapel